Ausrüstung und Zubehör
Nierengurt - Rückenprotektor - Größentabelle - Handschuhe - Stiefel Motorradhelm - Protektorenkombi - Sonstiges - Anhänger
Windshield Winshield von Baileys Windshield von MRA
Der Nierengurt
Der Nierengurt ist ein ca. 15-30cm breiter, elastischer Gurt zum Schutz
der Nieren vor der Zugluft beim Motorradfahren und im Motorsport. Eine weitere Aufgabe
des Gurtes ist die Stützung der Gedärme insbesondere bei extrem hohen
Vertikalbeschleunigungen, wie sie beim Überfahren von Bodenwellen oder
Fahrbahnabsätzen auftreten können. In Extremfällen schützt er sogar vor inneren
Verletzungen durch stumpfe Schlageinwirkung auf den Bauchraum, weil er diesen
unter Kompression setzt. Es gibt verschiedene Ausführungen vom einfachen
Standardmodell über gefütterte bis hin zum aufwändigen Modell mit integriertem
Protektor. |
Der Rückenprotektor
Der Rückenprotektor dient der passiven Sicherheit insbesondere der Wirbelsäule u. a. beim
Motorradfahren, Snowboarden, Inline-Skating usw. und wird über oder unter der
Kleidung getragen. Durch gepolstert gelagerte, oft sich schuppig überlappende Einzelelemente aus
Kunststoff oder Leder längs der Wirbelsäule soll das Verletzungsrisiko
verringert werden. In qualitativ höherwertiger Motorrad-Schutzkleidung sind
oftmals bereits Rückenprotektoren als zähelastische Schutzplatten im Bereich des
Rückens eingearbeitet oder können
zumindest nachgerüstet werden. |
Handschuhe
Handschuhe sind unerlässlich, da es ein normaler Reflex des Menschen ist,
sich bei einem Sturz mit den Armen und Händen abzufangen. Daher können schon bei
Stürzen mit niedrigsten Geschwindigkeiten schwere Handverletzungen die Folge
sein, wenn keine Handschuhe getragen werden. Handschuhe mit speziellen
Protektoren aus Karbonfaser oder Stahl sind ein sinnvoller
Schutz, wenn das Motorrad bei einem Lowsider (Wegrutschen zur Seite) auf die kurveninnere
Hand fällt. |
Zur Bestimmung des Handschuhmaßes der Umfang der Hand auf Höhe der
Fingerknöchel gemessen, ohne Daumen .
Handumfang in cm
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18,25
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19,5
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20,75
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22
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23,25
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24,5
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25,75
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27
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Handschugröße
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6,5
|
7
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7,5
|
8
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8,5
|
9
|
9,5
|
10
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Stiefel
Stiefel (im Idealfall wasserdicht)
sollten mit einer robusten Stahl- oder Kunststoffverstärkung versehen sein, um
den Fuß bei einem Sturz optimal zu schützen. Insbesondere schwerste Verletzungen
können entstehen, wenn - z.B. beim seitlichen Wegrutschen des Motorrads in einer
Kurve - der Fuß zwischen Motorrad und Straße eingeklemmt wird und auf diese
Weise vom Gewicht der rutschenden Maschine angedrückt mit dieser meterweit über
den Asphalt gerieben wird. Das Tragen schützender Stiefel, die über den Knöchel
reichen sollten, ist somit integraler Bestandteil der Schutzbekleidung des
Motorradfahrers. |
Motorradhelm
Der Motorradhelm sollte nach
ECE 22-05 zertifiziert sein, um optimalen Schutz bieten zu können. Von nicht
zertifizierten Helmen (z.B. Braincaps) ist aus Gründen der Sicherheit dringend
abzuraten. http://de.wikipedia.org/wiki/Motorradhelm
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Protektorenkombi
Die Protektorenkombi bzw. die Jacke nebst Hose haben neben ihrer
Schutzfunktion im Falle eines Sturzes auch die wichtige Aufgabe, den
Zweiradfahrer warm zu halten. Ein unterkühlter Fahrer ist unkonzentriert und
macht Fehler. Die Kleidung darf aber im Sommer auch nicht zu heiß sein, weil ein überhitzter
Fahrer ebenfalls in seiner Entscheidungsfähigkeit eingeschränkt ist. Bewährt
haben sich hier Leder- oder Textilbekleidung (z.B. Cordura (eingetragenes
Warenzeichen der Firma DuPont) oder andere Textilgewebe mit mindestens 500 D)
welche mit einer Klimamembran versehen sind. Diese Klimamembranen (z.B. Gore-Tex, Sympatex, etc.) lassen den Schweiß des Fahrers in Form
von Dampf nach außen (auch als Atmunksaktivität bezeichnet), machen die Kleidung
wasserdicht und sind windundurchlässig. Im Falle eines Sturzes muss das Obermaterial der Kleidung extrem abriebfest
sein, um den Fahrer auch bei längerem Rutschen über den Asphalt bei hoher
Geschwindigkeit schützen zu können. Hier ist Leder widerstandsfähiger als die
meisten Textilgewebe. Insbesondere Känguruleder ist im Vergleich mit dem
günstigeren Rinderleder extrem abriebfest, obwohl es unbehandelt empfindlicher
gegenüber Nässe ist. Leder wird auch hydrophobiert angeboten. Es ist dann so
behandelt, dass es sich nicht mehr mit Wasser vollsaugen kann, sondern dieses an
der Oberfläche abperlt. So ein behandeltes oder imprägniertes Leder wird im
nassen Zustand nicht durch den Fahrtwind kalt und es hat eine längere
Lebensdauer.
Die Nähte der Kleidung sind eine Schwachstelle beim Sturz, da die Fäden
leicht durchgescheuert werden können. Verdeckte Nähte, sogenannte
Sicherheitsnähte, sind hier daher vorzuziehen.
Die Kleidung sollte an Schultern,
Ellenbogen und Knien Protektoren nach EN 1621-1 und am Rücken mit Protektoren
nach EN 1621-2 ausgerüstet sein. Einfachere Protektoren aus viskoelastischem
Schaum erfüllen die höheren Anforderungen nicht und bieten keinen optimalen
Schutz. Protektoren sind der Körperform angepasste aus beweglichen Segmenten
bestehende Kunststoffplatten, welche im Falle eines Sturzes den Aufprall an den
besonders gefährdeten Körperstellen dämpfen. Sie sind zusätzlich mit einer
abriebfesten Oberfläche versehen und können fest in der Kleidung integriert, in
speziellen Innentaschen oder nachträglich in der Kleidung befestigt sein.
Rückenprotektoren können zusätzlich auch in Kombination mit einem Nierengurt mit
Hosenträgern unter der Kleidung getragen werden, wenn diese nicht die
Möglichkeit bietet, den Rückenprotektor z.B. in einer speziellen Tasche am
Rücken unterzubringen. Nach einem Unfall sollten Protektoren grundsätzlich nicht
mehr weiterverwendet werden, da sie sich verformt haben und bei einem erneuten
Unfall nur noch eine verminderte Dämpfungswirkung haben.
Sofern nicht eine einteilige Kombi getragen wird, sollten Hose und Jacke
miteinander durch einen Reißverschluss verbunden werden. Dies reduziert zum
einen die Zugluft, zum anderen verhindert dieser, dass im Falle eines Sturzes
die Jacke verrutscht und ihre Schutzfunktion nicht mehr optimal erfüllen
kann.
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Motorradanhänger
Sonstiges
Rückenprotektoren (zusätzlich im Geländesport Brustprotektoren) sind dringend
zu empfehlen, denn die häufigste Ursache (ca. 90%) bei Querschnittlähmung sind
Wirbelsäulenverletzungen durch Motorradunfälle. Darüber hinaus gibt es viele Helferlein, die das Motorradfahren
erleichtern:
- Funktionsunterwäsche (zur Unterstützung der Klimafunktion der
Oberbekleidung)
- Halstuch/Halswärmer
- Sturmhaube
- Regenüberziehhandschuhe
- Regenüberziehschuhe
- Regenabzieher (zu Aufstecken auf den Zeigefinger)
- Antibeschlagsmittel (falls das Visier keine
Antibeschlagbeschichtung/Pin-Lock-Ausrüstung hat)
- Radlerunterhose, für längere Touren sehr zu empfehlen, der weiche Einsatz
verhindert all zu schnell Druckstellen am Gesäß
Bei Verwendung von Kleidung mit Klima-Membranen (Gore-Tex, Sympatex, etc.) kann auf zusätzlichen Regenschutz
verzichtet werden. Die Regentauglichkeit wird aber mit einem geringeren
Klimaaustausch (Schwitzrisiko) erkauft, denn der Klimaaustausch funktioniert nur
bei einem deutlichen Temperaturgefälle von Außentemperatur zu
Innentemperatur.
Bei Rundstreckenrennen verwenden die Fahrer
zusätzlich unter dem Helm das HANS-System bzw. feuerfeste Unterwäsche.
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